Die Geschichte einer Statue

Dies ist eine kurze Geschichte über die bronzene Martin-Buber-Statue in Heppenheim. Der berühmte jüdische Gelehrte Martin Buber lebte mit seiner Familie von 1916 bis 1938 in dieser schönen deutschen Stadt, als sie gezwungen wurden, das Land zu verlassen.

In der Reichskristallnacht waren sogar einige Bücher Bubers aus dem Haus geworfen und auf der Straße verbrannt worden. Jetzt ist das Martin-Buber-Haus Sitz des Internationalen Rates der Christen und Juden.
Vor einigen Jahren beschloss der Vorstand einer ortsansässigen Bank, Martin Buber zu Ehren, eine Statue zu errichten - direkt vor der Bank natürlich. Viele der Touristen  in Heppenheim dachten deshalb, die Geschäftsstelle der Bank wäre das Martin-Buber-Haus. Doch die Zeit verging, und der jetzige Vorstand der Bank hielt es für angemessener, nicht eine, sondern zwei Statuen vor seiner Haustür zu haben. Und so geschah es, dass nun die beiden Gründer der Bank direkt vor dem Gebäude stehen. Aber was sollte man mit Buber tun?

Dieses Problem wurde einfach gelöst: Wir werden Martin Buber nach Hause bringen! Es wird Jahre dauern, bevor die Pläne, den Bereich um das Martin-Buber-Haus neu zu gestalten, realisiert werden. Erste Ideen existieren lediglich auf dem Reißbrett. Aber Martin Buber ist bereits wiedergekommen und er sieht auf das Haus, das er liebte und aus dem er in jenen finsteren Tagen vertrieben worden war. Vielleicht wartet er darauf, die Straße zu überqueren. Man weiß nie.