‘Brücken’ und andere Veranstaltungen

Es ist uns eine Freude, Sie über Veranstaltungen und Publikationen von ICCJ-Mitgliedsorganisationen auf dem Laufenden zu halten. Heute möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf ein neues Buch mit dem Titel “Brücken” sowie auf die Aktivitäten unserer australischen Kollegen lenken.

Brücken

Dieser Band, der bei Paulist Press erschienen ist,  wurde von Dr. Frank Sherman herausgegeben, dem Gründungsdirektor des Instituts für Christlich-Jüdisches Verständnis am Muhlenberg College, der seit vielen Jahren aktiv beim ICCJ tätig ist. Dr. Sherman schreibt in seiner Einführung: Der Band dient als eine „umfassende, wenn auch nicht ungekürzte“ Sammlung  der wichtigsten Dokumente des jüdisch-christlichen Dialogs. Band 1 trägt den Untertitel “Der Weg zur Versöhnung”, 1945-1985, und umfasst 68 Dokumente, von denen meines Wissens nach vier in diesem Band zum ersten Mal in Englisch wiedergegeben werden (aus dem Deutschen übersetzt). Ferner umfasst der Band fünf Dokumente, die mit dem ICCJ in Verbindung stehen, und zwar vier aus den Anfangskonferenzen in den Jahren 1946-47 sowie die „Richtlinien für den Geschichtsunterricht aus dem Jahre 1985.” Weitere Informationen finden Sie unter www.paulistpress.com.

Australien

 

Der (scheidende) Präsident des Rates für Christen und Juden in New South Wales (Sydney, Australien), unser Kollege William Szekely, lässt uns an einem Artikel teilhaben, der auf der Website der römisch-katholischen Erzdiözese in Sydney erschienen ist. Katholische Studenten nahmen an der Gedenkveranstaltung zur Kristallnacht in Sydney teil: http://www.sydney.catholic.org.au/news/latest_news/2011/2011111_483.shtml

 

Während der Jahrestagung des NSW-CCJ am 24. August hielt Rabbi Paul Jacobson von der Großen Synagoge Sydney (Great Sydney synagogue) einen Vortrag zum Thema ‘Walking with our Ancestors’, der die Bedeutung von Ritualen erklärt und den Schwerpunkt auf das Sukkot-Fest legt. Rabbi Jacobson schließt seine Rede mit folgenden Worten:

 

Wir erinnern uns und denken darüber nach, warum wir unsere althergebrachten Rituale weiterhin praktizieren und einen Sinn in ihnen finden. Weil Rituale uns helfen, mit unserer gemeinsamen Vergangenheit und Gegenwart in Beziehung zu treten und über sie nachzudenken. Weil Rituale Symbolkraft besitzen und uns daran erinnern, dass wir eine Unterscheidung treffen müssen. Weil Rituale unseren Lebenserfahrungen einen Kontext bieten, indem sie uns Raum zum Jubeln und Klagen geben, unserer Freude und unserer Trauer einen Zusammenhang und eine Struktur verleihen. Weil uns Rituale die Gelegenheit geben, in Gemeinschaft mit anderen die entscheidenden Momente des Lebens zu teilen und die Segnungen der begrenzten Zeit, die wir auf dieser Erde verbringen, zu entdecken. Und weil Rituale uns die Gelegenheit, die gesegnete Gelegenheit verschaffen, in Beziehung zu Gott zu treten, der höchsten Quelle des Sinns. Möge ein jeder von uns weiterhin nach der Resonanz in unseren Ritualen suchen, und mögen wir durch unsere Rituale zu besseren Menschen werden, gestärkt in unserem Bemühen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

 

Während dieser Tagung wurde Pfarrer John Queripel zum Präsidenten vom CCJNSW ernannt. John ist Pastor der Uniting Church in Bondi. Neuer Vize-Präsident ist Jenny van Proctor.

 

Kristallnacht

 

Diese Worte stellen wir am 9. November auf unsere Website; der Tag, an dem wir dem schrecklichen Ereignis der sogenannten Reichskristallnacht im Jahre 1938 gedenken. Am Abend jenes Tages wurden aus diesem Haus, von dem aus ich Ihnen diese Zeilen schreibe, die Bücher von Martin Buber aus dem Fenster geworfen und auf der Straße verbrannt. Die Synagoge in Heppenheim wurde in dieser Nacht niedergebrannt. Heute Abend, 73 Jahre später, kommen wir mit Bürgern aus Heppenheim zusammen, um den Worten eines Holocaust-Überlebenden zuzuhören. Anschließend gehen wir hinauf zu jenem Platz, an dem die Synagoge stand, und gedenken dort in aller Stille.

 

Pfarrer Dick Pruiksma